Link zum Artikel erschienen in der Finanz und Wirtschaft vom 30. März 2024
Investieren in die Schweizer Sackmesser der Hochseeschifffahrt.
Wir haben Patric Käser, CEO der Briese Schiffahrt (Schweiz) AG zu einem Interview getroffen.
Sind Investitionen in kommerzielle Hochseeschiffe im Private Banking-Umfeld nicht viel zu riskant?
Wenn Sie sich an einen Container- oder Massengutfrachter beteiligen, dann haben Sie völlig Recht. Diese sind vollständig den kurzfristigen Schwankungen von Angebot und Nachfrage ausgesetzt. Sie sind sozusagen der “UBER” Fahrer für Weltkonzerne wie Rio Tino oder Hapag-Lloyd. Leider habe ich noch nie einen prosperierenden “UBER” Fahrer getroffen.
Was machen Sie denn besser?
Das Segment der Mehrzweckschifffahrt ist wirtschaftlich komplett anders strukturiert. Wir betreiben die Schiffe nicht nur, sondern übernehmen ebenfalls deren Befrachtung. Mit der weltweit grössten Flotte von rund 130 Schiffen und einem Weltmarktanteil von über 25% verfügen wir über unvergleichliche Grössenvorteile und eine starke Preissetzungsmacht bei den Frachtraten. Somit sind Investor:innen an den Erträgen der gesamten Wertschöpfungskette des Transports beteiligt und nicht nur an der Transportinfrastruktur.
“Mehrzweckschifffahrt” – was muss ich mir genau darunter vorstellen?
Ein Mehrzweckschiff ist wie ein “Schweizer Sackmesser”. Man kann es für jegliche Art von Fracht gebrauchen – ausser dem Transport von Flüssigkeiten und Gasen. Unsere Schiffe sind mit rund 150 Metern Länge relativ klein, verfügen aber über leistungsstarke Kräne für sperrige Güter. Dank ihrer Grösse können wir praktisch jeden Hafen anlaufen.
Was ist denn ein typisches Transportgut?
Ein gutes Beispiel sind Windkraftanlagen. In diesem Segment transportiert die Briese Gruppe über 50% aller weltweit aufzustellenden Anlagen. Aber auch die Energiewirtschaft sowie der Bergbausektor erteilen uns derzeit massiv Aufträge. Im laufenden Jahrzehnt wird viel in Infrastruktur investiert.
Ihre Branche ist nicht gerade als besonders innovationsfreudig bekannt. Gibt es überhaupt technische Neuerungen?
Die Briese Gruppe hat mit dem neuen “LakerMax” Typ vor kurzem einen “Game Changer” vorgestellt. Die neuen Schiffe transportieren rund 50% mehr Ladung. Umgerechnet bedeutet das bis zu 30% weniger Treibstoffverbrauch und Treibhausgasemissionen pro beförderter Tonne Fracht. Das erste Schiff der Neubauserie wird im kommenden Monat in Dienst gestellt.
Aber die Schifffahrt bleibt doch trotzdem ein schmutziges Geschäft?
Da widerspreche ich vehement. Unsere Branche transportiert rund 90% aller Güter weltweit und ist dabei nur für rund 3% des globalen CO2-Ausstoss verantwortlich. Die Hauptkomponenten sind schon jetzt auf den Betrieb mit nachhaltig hergestelltem Methanol ausgelegt. Wir können es beimischen oder mit kleinen Anpassungen vollständig umstellen. Dann fahren sie sogar mit “Zero” Emission.
Können Sie uns etwas über die zu erzielenden Renditen sagen?
Seit 1990 hat die Briese Gruppe über 190 Schiffe gebaut oder gekauft, bereedert und wieder verkauft. Renditen von deutlich über 9% p.a. wurden bei 75% aller Beteiligungen erzielt. Und wichtig: bis heute hat jede:r Investor:in mindestens das eingesetzte Kapital zurückerhalten. Zur Vertrauensbildung und um Interessenkonflikte zu vermieden, beteiligt sich die Familie Briese jeweils zur Hälfte am jeweiligen Gesellschaftskapital. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Beteiligungen an der Neubauserie. Unsere “Schweizer Flotte” ist über die Jahre auf 20 Schiffe angewachsen. Das kumulierte Investorenkapital beträgt weit über CHF 100 Mio.
Wie kann ich denn nun bei ihnen konkret investieren?
Jedes Schiff ist im deutschen Schiffsregister eingetragen und Teil einer eigens dafür geschaffenen Schiffsgesellschaft mit Sitz in Deutschland. Investor:innen beteiligen sich direkt an der Schiffsgesellschaft ihrer Wahl und profitieren vom technischen und kaufmännischen Know-how der Briese Gruppe. Investor:innen beteiligen sich quasi an einem Profitcenter. Direktbeteiligungen sind bereits ab EUR 200’000 möglich. Für den Einsatz im Private Banking oder bei Vermögensverwaltern haben wir ein Zertifikat mit Schweizer Valorennummer entwickelt. Es kann bequem und ohne Aufwand in das Wertschriftendepot ihrer Kund:innen eingebucht werden. Hier können professionelle Investor:innen schon mit kleinen Beträgen teilnehmen. Das zunehmende Interesse motiviert uns täglich aufs Neue, Schweizer Investor:innen die kommerzielle Hochseeschifffahrt und unser einzigartiges Beteiligungsmodell näher zu bringen. Über Kontaktaufnahmen freuen wir uns immer.